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Nachkontrollen – wann und warum ?

 

Nach der Operation muss gesichert sein, dass Sie ausreichend mit Schilddrüsenhormonen versorgt sind, sei es durch Ihr noch vorhandenes eigenes Schilddrüsengewebe oder durch die Schilddrüsentablette. Das lässt sich mit einer Bestimmung der Schilddrüsenwerte (fT3, fT4 und TSH) nachweisen, die erste Kontrolle sollte 6-8 Wochen nach der Operation stattfinden. Weiters muss das verbliebene gesunde Schilddrüsengewebe regelmäßig durch Ultraschall untersucht werden, um neuerliche Veränderungen (z.B. Nachwachsen eines Kropfs = Rezidiv) frühzeitig erkennen und medikamentös bekämpfen zu können.

 

Bei der Entlassung aus dem Krankenhaus:

Somit wird anhand der Menge Ihres verbliebenen gesunden Schilddrüsengewebes eingeschätzt, ob Schilddrüsentabletten notwendig sein werden (Tablette wird verordnet) oder eine Chance auf ausreichende Eigenfunktion besteht (vorläufig keine Tablette).

Anschließend sind folgende Kontrollen vorgesehen:

  1. Kontrolle :ca. 10 Tage nach der Entlassung: Entfernung des kosmetischen Wundpflasters, Wundkontrolle und Besprechung weiterer Verhaltensregeln
  2. Kontrolle :nach 2 Monaten chirurgische Abschlusskontrolle und Bestimmung der Schilddrüsenwerte TSH, fT3, fT4 um zu prüfen, ob - Ihre Schilddrüse noch ausreichend funktioniert bzw. Ihre Tablettendosierung richtig ist. Wenn nötig wird eine Adjustierung der Dosis vorgenommen.
  3. Kontrolle :nach 6 Monaten: nochmalige Bestimmung der Schilddrüsenwerte und 1. Ultraschallkontrolle

weitere Kontrollen :1 mal im Jahr Bestimmung der Schilddrüsenwerte Ultraschallkontrolle

 

TSH-Zielwert:

Bei gutartigem Histologiebefund ist ein TSH-Wert im Normbereich anzustreben, der Idealwert liegt zwischen 0,5 – 2,5 mU/l. Ein erniedrigter TSH-Wert spricht für eine zu hohe Dosierung, demnach sollte eine Dosisreduktion vorgenommen werden. Ein erhöhter TSH-Wert spricht für eine Unterversorgung des Körpers mit Schilddrüsenhormonen, daher ist eine Dosiserhöhung der Schilddrüsenhormonsubstitutionstherapie durchzuführen bzw. ein Hormonpräparat zu verschreiben, wenn der Patient bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Hormone einnahm (siehe Schilddrüsenhormon-Regelkreis). In diesen Fällen sollte nach weiteren zwei Monaten eine neuerliche TSH Kontrolle erfolgen, so lange bis der gewünschte therapeutische Bereich erreicht ist.

 

Nachsorge bei Schilddrüsenkarzinom

Patienten mit differenziertem papillärem oder follikulärem Schilddrüsenkarzinom über 1 cm mit Radiojodtherapie. Schilddrüsenkarzinome sind meistens sehr gut heilbar. Zur Sicherheit ist aber einige Wochen nach der Operation eine Radiojodtherapie notwendig. Wir bitten, bis zur Radiojodtherapie jegliche Jodzufuhr streng zu vermeiden (jodiertes Salz, jodhaltige Speisen wie Fischgerichte, Nahrungsergänzungsmittel, Multivitaminpräparate und vor allem auch Jod-Kontrastmitteluntersuchungen z.B. bei Computertomographie, Angiographie u.v.m., das Herzmedikament Amiodaron/Sedacorone®, jodhaltige Desinfektionsmittel z.B. Betaisodona®).

 

Ihre Radio-Jod-Therapie kann wahlweise stattfinden im:

AKH – Universitätsklinik für Nuklearmedizin

1090 Wien, Währinger Gürtel 18–20
Ebene 3 – Nuklearmedizin, Leitstelle 3L:
Sie werden zur Bettenstation 3T (Leitstelle 3T) weitergeleitet
Tel. 01/40400 DW 5566, Fax 01/40400 DW 5529

oder im

Donauspital – Abteilung für Nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie

1220 Wien, Langobardenstraße 122
Tel. 01/288 02 DW 4835 oder DW 4836
Fax DW 4880

Die Schilddrüsenersatztherapie wird Ihnen nach der Radiojodtherapie von dieser Stelle vorgegeben.

Weitere Verlaufskontrollen erfolgen - je nach Vereinbarung - an der Nuklearmedizin im AKH, Donauspital, oder in der Rudolfstiftung oder an anderer zuweisender Stelle.

Bei Schilddrüsenkarzinomen ist eine Suppression des TSH-Spiegels empfehlenswert und neben den peripheren Schilddrüsenparametern fT3 und fT4 auch die Bestimmung von Thyreoglobulin und TG-Antikörpern und bei medullären Schilddrüsenkarzinomen von Calcitonin und CEA angezeigt. Die Kontrolle der Blutwerte wird zunächst in 3-6 monatigen Abständen durchgeführt und zusätzlich ein Ultraschall der Schilddrüsenloge und der Halslymphknoten durchgeführt.

 

Papilläres Mikrokarzinom (unter 1 cm) oder minimal invasives follikuläres Karzinom“ (MIFTC)

Wird in der definitiven Untersuchung des Schilddrüsenpräparates als Zufallsbefund ein papilläres Mikrokarzinom (= kleiner Krebsknoten unter 1 cm Größe) bzw. ein minimal invasives follikuläres Karzinom gefunden, ist das als unbedenklicher Befund zu werten und erfordert keine weitere Konsequenz und keine Nachbehandlung. Diese Patienten werden aber gebeten, zum Zwecke der exakten regelmäßigen Nachkontrollen an einem nuklearmedizinischen Institut vorstellig zu werden.

 

Medulläre Karzinome

Medulläre Karzinome unterliegen keiner Nachbehandlung, allerdings einer sehr konsequenten Nachsorge mit dem Tumormarker Calcitonin und Ultraschallkontrollen.

 

Wenig differenzierte, entdifferenzierte oder undifferenzierte Karzinome

Hier ist ein maßgeschneidertes sogenanntes multimodales Therapiekonzept individuell auf den Patienten und das Ausmaß der Erkrankung anzuwenden. Diese Therapieverfahren werden unter Ausschöpfung modernster medikamentöser Therapien im interdisziplinären ONCO-Board bedarfsadaptiert festgelegt.