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Überfunktion – heisse (autonome) Knoten und M.Basedow

 

Die Überfunktion (Hyperthyreose) ist gekennzeichnet durch die Auswirkungen zu hoher Schilddrüsenhormonspiegel. Diese Schilddrüsenüberfunktion kann mit geringen Beschwerden, oft aber auch mit schweren Symptomen einhergehen, bedingt durch die "Überaktivierung" des Organismus: Herzjagen und Herzrhythmusstörungen, Nervosität, Schweißausbrüche, Händezittern, rasches Ermüden und Erschöpfungsgefühl, verminderte Leistungsfähigkeit und je nach Schweregrad ein Gewichtsverlust treten einzeln oder überwiegend kombiniert auf. Weiters typisch sind Heißhunger, Durchfall, Haarausfall und Schlafstörungen.

Es gibt 2 Formen der Überfunktion:

Die Autonomie der Schilddrüse (nicht immunogene Hyperthyreose)

212 solit AA 2 219b 2multiple autonome Knoten
Autonomes Adenom solitär multiple autonome Adenome

Ein oder mehrere heisse Knoten, die zu viel Hormon produzieren. Das gesunde Schilddrüsengewebe ist durch den Regelkreis abgeschaltet (supprimiert), das schilddrüsenstimulierende Hormon (TSH) ist erniedrigt (siehe Regelkreis). Die Überfunktion kann leicht bis mittelgradig sein. Die Therapie der Wahl ist die operative Entfernung der Knoten. Bei einem solitären autonomen Adenom kann eine sparsame Entfernung erfolgen und das verbleibende Gewebe funktioniert wieder regelrecht. Man braucht keine Hormonersatztherapie. Bei mehreren heissen Knoten (multifokale Autonomie), bzw. knotig durchsetzter Schilddrüse ist eine ausgedehnte („near total“) oder totale Entfernung der Schilddrüse erforderlich.

Alternativ ist auch eine Radiojodtherapie möglich.

Morbus Basedow (immunogene Hyperthyreose) 

219 c Basedow Scan Original2 219 c2  Endokrine Orbitopathie DSC00422   Ausschnitt
Basedow SCAN Edokrine Orbitopahie

Die Autoimmunerkrankung M.Basedow zieht meistens eine schwere Überfunktion mit dem Vollbild der Beschwerden nach sich. Das Immunsystem bildet „irrtümlich“ Antikörper gegen die Schilddrüse (genauer gesagt gegen den Rezeptor der Schilddrüsenzelle, der normalerweise den Arbeitsbefehl für die Hormonproduktion entgegennimmt = TSH-Rezeptor Antikörper TRAK), die nun alle Schilddrüsenzellen maximal und andauernd – statt bedarfsadaptiert - zur Schilddrüsenhormonproduktion stimulieren. Die Schilddrüse unterliegt demnach nicht mehr der normalen Körperregulierung, sondern ist permanent „aufgedreht“.

Der erste Behandlungsschritt besteht in einer medikamentösen Therapie mit Thiamazol oder Propylthiourazil; man hofft, dass sich das Krankheitsbild wieder beruhigt (Remission). Bei langfristiger Erfolglosigkeit, bei starker Vergrößerung des Organs oder bei Auftreten hervorquellender Augen (endokrine Orbitopathie) ist eine definitive chirurgische Sanierung durch die totale (oder fast totale) Entfernung der Schilddrüse nötig. Alternativ kann bei kleiner Schilddrüse, in höherem Alter und bei fehlender Augenbegleiterkrankung eine Radiojodtherapie durchgeführt werden.  

Folgen und Gefahren einer unbehandelten Überfunktion:

Neben diesen Beschwerden, die die Lebensqualität erheblich einschränken können, ist langfristig mit zahlreichen Organschäden zu rechnen. Akute Gefahr kann eintreten, wenn die Schilddrüse bei unbehandelter Überfunktion plötzlich exzessiv Hormone ausschüttet und den Körper damit überschwemmt. Es kommt zu einer krisenhaften Erkrankung, auch thyreotoxische Krise genannt, gekennzeichnet durch ausgeprägtes Herzrasen, Fieber bis über 40 Grad, Erbrechen, Durchfälle, Angstgefühl, Verwirrungszustände und als Endstadium das Koma, das auch tödlich verlaufen kann. Auslöser dafür ist meistens eine übermäßige Jodzufuhr, hauptsächlich durch intravenöse Röntgenkontrastmittel oder eingenommene jodhaltige Medikamente oder Nahrungsmittel. Deshalb muss bei der Überfunktion neben der entsprechenden Therapie eine Jodkarenz eingehalten werden. Zahlreiche Listen jodhaltiger Nahrungsmittel finden Sie über Suchmaschinen im Internet.